Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
das Thema MIH – Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation – ist derzeit in aller Munde. Durch die entsprechenden Berichte in den Medien ist das Thema hoch aktuell, weswegen wir Ihnen im Folgenden auch von unserer Seite aus entsprechende Informationen bereitstellen wollen.
Die MIH stellt sowohl die betroffenen jungen Patienten als auch uns als Behandler vor Herausforderungen. Bei dem Vorliegen dieser Erkrankung werden die ersten bleibenden Backenzähne und auch die Frontzähne nicht richtig mineralisiert. Der Zahnschmelz (also die äußere harte Schicht der Zähne) ist oft brüchig oder fehlt ganz. Das Auftreten dieser Erkrankung wird in der zahnärztlichen Praxis immer öfter beobachtet. Waren vor circa 15 Jahren nur etwa 5% aller Kinder betroffen, so leiden inzwischen circa 10-20% aller deutschen Kinder unter dem MIH-Syndrom.
Es gibt bei dieser Erkrankung verschiedene Schweregrade, welcher unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen bedürfen. Wichtig ist eine frühzeitige Erkennung und eine zielgerichtete Therapie der Kinderzähne. In der Regel sind im Anfangsstadium die Schmelzdefekte mit direkt gelegten plastischen Füllungen (Composite-Restaurationen) zu versorgen. Nur bei ausgedehnten Zahndefekten sind auch schon im Kindesalter Zahnkronen notwendig.
Die Ursache für das MIH-Syndrom ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Es werden Umwelteinflüsse vermutet, welche während der Schwangerschaft oder in den ersten Lebensmonaten auftreten. Es liegt eine Störung während der Zahnentwicklung vor. Vermutet wird, dass Antibiotikagaben der Mutter in der Bildungsphase der Zähne des Kindes eine Rolle spielen können. Diskutiert wird allerdings auch ein systemisches und multifaktorielles Geschehen oder das vermerkte Auftreten von Plastik-bestandteilen. Ebenso könnte ein Vitamin D-Mangel für die Schmelzstörungen verantwortlich sein.
Weitere komplexe Studien sind notwendig, um die genaue Ursache für das Entstehen der Schmelzschäden bei den Kinderzähnen zu erforschen.
Gerne stehen wir Ihnen zur Verfügung, sollten Sie Fragen um dieses komplexe Thema haben. Selbstverständlich untersuchen wir die Zähne Ihrer Kinder bei jeder Befundung ausführlich auch auf das Vorliegen eventueller Schmelzbildungsstörungen.
Ihr Praxisteam Ebenbeck