Amalgam – Krankmacher oder nicht?
Der Anteil der Zahnfüllungen mit Amalgam nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Im Jahr 2013 wurde nach Angaben der Bundeszahnärztekammer nur noch für weniger als 7 % aller Zahnfüllungen das Material Amalgam verwendet. Über 90 % der Patienten wünschen heute ästhetisch ansprechende zahnfarbene Füllungen aus Kunststoff bzw. Composite.
Trotz der immer weiter sinkenden Akzeptanz des Materials Amalgam streiten sich Gesundheitspolitiker energischer denn je, über ein generelles Verbot des Einsatzes von Amalgam. Nach jahrelanger Diskussionen hat das Europäische Parlament und der Europäische Rat kürzlich beschlossen, Amalgam-Füllungen ab dem 01.07.2018 bei Kindern unter 15 Jahren, Schwangeren und Stillenden zu verbieten. Von den verantwortlichen Politikern heißt es hierzu, dass das Verbot eine „Vorsichtsmaßnahme“ ist, da immer noch nicht nachgewiesen ist, ob das im Amalgam enthaltende Quecksilber tatsächlich der Gesundheit schadet oder nicht. Hierzu meint der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Dietmar Oesterreich, dass viele Gründe dafür sprechen, das Material Amalgam nicht vollständig zu verbieten. Seiner Meinung nach, haben die Zahnärzte mit der Verarbeitung dieses Materials jahrzehntelange Erfahrung und es lässt sich auch gut verarbeiten. Hinzu kommt, dass Alternativmaterialien zum Amalgam teuer sind und gesetzlich versicherte Patienten eine Zuzahlung leisten müssen.
Wir verwenden in unserer Praxis das Material Amalgam seit ca. 15 Jahren nicht mehr. Dies insbesondere aufgrund der immer weniger vorhandenen Akzeptanz unserer Patienten gegenüber diesem Füllstoff. Wir sind auch der Meinung, dass man vorhandene und funktionsfähige Amalgamfüllungen nicht austauschen muss. Lediglich wenn Amalgam-Füllungen defekt sind oder sich unter alten Amalgam-Füllungen eine Karies gebildet hat, empfehlen wir, das Einbringen von amalgamfreien Restaurationen. Dies aufgrund der Langlebigkeit dieser Materialien, der besseren Ästhetik und auch der Tatsache, dass alternative Composite-Restaurationen minimal invasiv hergestellt werden können.
Die verschiedenen Füllungsalternativen zu dem Material Amalgam können Sie auf unserer Themenseite „Welches Füllungsmaterial?“ einsehen.